Historische Straße
Die historische Straße ist nichts für schlechte Stoßdämpfer. Fährt man mit dem Auto aus Kirchlinteln in Richtung Kükenmoor, ist der Übergang von Asphalt auf Kopfsteinpflaster deutlich hörbar. Links und rechts säumen bis zu 100 Jahre alte Eichen die kurvige Straße.
Die mit einem Preis des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) ausgezeichnete historische Straße ist wunderschön. Unersetzlich. Lebenswichtig. "Allee des Jahres 2015“, so steht es auf dem dazugehörigen Schild.
Seit Februar 2019 führt der NHB (Niedersächsische Heimatbund) das von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung geförderte Projekt „Alleepaten für Niedersachsen“ durch. Die 500 schönsten und wertvollsten Alleen Niedersachsens sollen prämiert werden. Auch hier wurde die Kükenmoorer Straße im März 2019 zur "Allee des Monats" gewählt.
Ein Anblick, den Sie nicht verpassen sollten!
Die Geschichte:
In der Mitte des vergangenen Jahrhunderts wurde mit dem Ausbau der Straße Kirchlinteln-Kükenmoor begonnen. Die Abfuhr des gestochenen Torfes aus dem Verdenermoor in die Umgebung und vor allem nach Verden und in die Marschdörfer sollte erleichtert werden.
Am 13. Mai 1863 schreibt das Amt Verden an die Landdrostei Stade: „Die Gemeinden Kükenmoor und Kirchlinteln haben den Vorschlag gemacht, den direkten Weg von Kükenmoor nach Kirchlinteln als Anschlussweg für das Verdenermoor an die Landstraße auszubauen. Sie selbst haben sich angeboten, 212 bzw. 246 Ruthen in zu bestimmenden Jahresraten zu pflastern, wenn die Landdrostei den Pflasterlohn als Beihilfe bewillige. Diese Richtung ist mindestens 435 Ruthen näher als die Richtung über Kohlenförde."
Größte Sorge hat der sogenannte Knochenberg (viele Urnenfunde) bereitet. Bereits am 15. 3. 1861 schrieb der Magistrat der Stadt Verden an das Amt Verden:,, . . erwirkten den übereinstimmenden Beschluss, zur Instandsetzung des direkten Weges von Kirchlinteln nach Kükenmoor eine Beihilfe in Höhe von 300 Rfhl zur Hälfte zahlbar in diesem und zur Hälfte zahlbar im kommenden Jahre, aus der Stadtkasse zu bewilligen, wenn zuerst der in dem Wege liegende Knochenberg durchgegraben, gepflastert oder mit Steinschlag versehen wird." Seinem Schreiben vom 13. Mai 1861 konnte das Amt Verden schon einen Finanzierungsplan zur Pflasterung des Weges am Knochenberg vorlegen:
„Gesamtkosten für den Knochenberg 634 Rthl.
Dazu liefern die Stadt Verden 300 Rthl.
Gemeinde Verdenermoor 46 Rthl. 20 Mariengroschen
Gemeinde Groß Heins 27 Rthl. 10 Mariengroschen
Gemeinde Rieda-Döhlbergen 30 Rthl.
Gemeinde Groß-Hutbergen 12 Rthl. 12 Mariengroschen
Gemeinde Klein-Hutbergen 5 Rthl. 5 Mariengroschen
Fuhrleute der Stadt Verden
134 Spanndienstage 134 Rthl. = 555 Rthl.
Es bleibt ein Rest von 88 Rthl., der nur durch die Landdrostei zu decken wäre."
Über die laufenden Arbeiten wurden viele Berichte geschrieben. Wie günstig diese für Kirchlinteln ausfielen, zeigt das Schreiben der Landdrostei Stade an das Königliche Amt in Verden vom 22. 2. 1863: „ . . . in Anerkennung der bisherigen außerordentlichen Leistung zum chausseemäßigen Ausbau des Gemeindeweges von Kirchlinteln nach Kükenmoor eine außerordentliche Beihilfe von 200 Rthl. zu bewilligen."
Standort- / Geobezug
Dokumente
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historische Straße (418 kB) |