Leben in der Gemeinde
Die Gemeinde Kirchlinteln besteht in ihrer jetzigen Form seit 1972. Im Rahmen der Gemeindereform 1972 wurden 17 vorher selbständige Ortschaften zusammengeschlossen. Kirchlinteln ist reich an vorgeschichtlichen Funden. Siedlungsspuren reichen bis in die Eiszeit zurück. In der Lehringer Mergelgruben wurde der 1 00.000 Jahre alte, noch in den Rippen eines Waldelefanten steckende älteste Speer der Welt gefunden. Eine Rekonstruktion befindet sich im Heimatmuseum Verden. An den Hanglagen der Aller, am Gohbach und am Rande des Holtumer Moores sind ca. 630 Hügelgräber aus der Bronzezeit, 3.000 bis 4.000 Jahre alt, nachzuweisen.
Auf Kirchlintelner Gebiet trafen sich die von Ost nach West führende "Lüneburger Salzstraße" und ein alter von Nord nach Süd über Hohenaverbergen verlaufender Handelsweg. Bis um 1900 herum hatte der seit 1660 bestehende "Kirchlintelner Rübenmarkt" wirtschaftliche Bedeutung für diesen Raum. Dieser Markt wird heute jeweils am letzten Samstag im September als über die Gemeindegrenzen hinaus beliebtes Volksfest gefeiert. Kirchlinteln ist vorwiegend land- und forstwirtschaftlich geprägt, besitzt aber auch nennenswerte Gewerbebetriebe.
Daten und Fakten der Gemeinde Kirchlinteln
Bundesland: | Niedersachsen |
Landkreis: | Verden |
Sitz der Gemeindeverwaltung: | Kirchlinteln |
Sitz der Kreisverwaltung: | Verden (Aller) |
Postleitzahl: | 27308 |
Einwohnerzahl: | ca 10.500 (Haupt- und Nebenwohnung) |
Fläche: | 174,12 km² |
Wappen
Das Wappen der Gemeinde Kirchlinteln zeigt, aus Sicht des Schildhalters, im gespaltenen Schild rechts in rot ein durchgehendes geschliffenes lateinisches Hochkreuz, links in Gold einen blauen Pflug. Das Kreuz - dargestellt als kirchliches Kreuz - bezieht sich sowohl auf den Namen der Gemeinde Kirchlinteln als auch auf die vorherrschende religiöse Grundhaltung der Einwohner der ehemals 17 Gemeinden dieses östlichen Kreisgebietes mit seiner Ausdehnung von etwa 174 Quadratkilometern. Das "durchgehende, geschliffene, silberne" Kreuz soll erinnern an die von Ost nach West führende "Lüneburger Salzstraße" mit ihren Gabelungen, über die Kaufleute ihre kostbaren Lasten - vorwiegend Salz aus dem Lüneburgischen - unter oftmals sehr schwierigen und gefahrvollen Verhältnissen auf den Markt brachten. Die weiße Farbe und der Schliff des Kreuzes weisen auf das Salzkristall hin.
Der Pflug - dargestellt als einschariger Handpflug - ist als solcher fast gänzlich verdrängt worden durch den von Zugmaschinen gezogenen mehrscharigen Pflug. Das Blau des Pfluges deutet auf die Aller, da dieser Fluß teilweise die Grenze der Gemeinde bildet. Da der Pflug stets Inbegriff und Symbol bäuerlichen Schaffens war (gilt in neuerer Wappengestaltung oftmals als "abgedroschenes und zu allgemeines" Wappenbild), sollte er in dem vorliegenden Wappen bewußt als "das ursprünglichste und grundlegendste Arbeitsgerät" früheren und gegenwärtigen, bäuerlichen Schaffens symbolisch verwendet werden.